Eine eigenständige Stadt im Grünen - Gartenräume Krankenhaus West

Führungen & Touren
Gartenhistorische Führung mit Dr. Angela Pfennig | Teilnahme: 7 Euro

1909 entschied sich der 36. Provinziallandtag für den Standort Stralsund zum Bau einer weiteren großen Heil- und Pflegeanstalt für die Provinz Pommern.

Das Grundstück an der Rostocker Chaussee entsprach mit seiner isolierten Lage außerhalb und dennoch nahe der Stadt, seinem kulturfähigen Boden und guten Baugrund, der sauberen Luft und dem nutzbaren Trinkwasser allen Anforderungen für die Errichtung einer Heilanstalt in jener Zeit.
Das Grundrissschema der Stralsunder Anstalt erinnert an barocke Schloss- und Stadtanlagen. Mit all ihren Gartenräumen entstand eine bemerkenswert eigenwillige Grundkonzeption einer Heilanstalt, die alle Elemente einer autarken Stadt im Grünen aufweist: Erschließungsstraßen, öffentliche Schmuckplätze, eine Promenade, eine Parkanlage, ein Friedhof, Wohnhäuser im Charakter einer Villenkolonie, öffentliche Gebäude einer Stadt wie das Verwaltungshaus, das Versammlungshaus und die Kirche sowie die notwendigen Betriebsgebäude.

Im Gegensatz zu früheren Behandlungsmethoden Geisteskranker gewann die Arbeit in der Heilanstalt eine zentrale therapeutische Bedeutung.
Ende der 1930er-Jahre begann mit der systematischen Vernichtung der Patienten durch die Nationalsozialisten das düsterste Kapitel in der Geschichte der Heilanstalt. Verschiedene Mahnmale auf dem Gelände des heutigen Hanseklinikums sind Versuche, den Opfern einen Teil ihrer Würde zurückzugeben und das ihnen geschehene Unrecht anzuerkennen.

Terminübersicht

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Anschrift

Klinikumskirche zu Stralsund
Rostocker Chaussee 70
18437 Stralsund

Veranstalter

Stralsunder Akademie für Garten- und Landschaftskultur
Frankenstraße 31
18439 Stralsund