Kein Seeoffizier hielt sich so lange in der Position des Admiralstabschefs der Kaiserlichen Marine wie Wilhelm Büchsel aus Stralsund, was angesichts der besonderen Rolle der deutschen Seestreitkräfte und ihrer unübersichtlichen Kommandostruktur unter Kaiser Wilhelm II. besondere Beachtung verdient. Der zurückhaltende und äußerst loyale Admiral war wegen seiner profunden militärischen Expertise und Dienststellung natürlich in die maritimen Rüstungspläne des ersten deutschen Nationalstaates eingebunden, allerdings sind Büchsels Operationspläne in Anerkennung der Realitäten stärker defensiv ausgerichtet. Darin unterschied er sich von seinem Kollegen, dem allbekannten Alfred (von) Tirpitz. Gerade in der Zusammenschau beider Persönlichkeiten – sie begannen gemeinsam in der Crew 65 ihre Ausbildung als Seekadetten – zeigt sich, wie stark charakterliche Eigenschaften auf die politischen und militärischen Entscheidungen im Kaiserreich durchschlagen konnten, was auch in der Tatsache deutlich wird, dass Büchsel im Gegensatz zu Tirpitz nie den Adelsbrief erhielt.
Nach der Biographie der Malerin Elisabeth Büchsel von Dorina Kasten ist nunmehr im Eudora-Verlag Leipzig auch die des Admirals erschienen, verfasst von Dr. Wilhelm H. Pantenius. Mit seinem Buch zeichnet der Autor erneut historische Grundlinien nach, diesmal solche der preußisch-deutschen Marinegeschichte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.
Die Veranstaltung in der Kreisvolkshochschule Vorpommern-Rügen ist die Erstpräsentation dieses Werkes.
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